15.03.2022

It's time to change: Filtermaterial Sand gegen AFM tauschen

Der biologische Ansatz:
Bakterien verhindern statt abtöten

  • Im Gegensatz zu Sand bietet AFM keinen Nährboden zum Brüten
  • Alles was man durch das Filtermaterial ausfiltriert, muss nicht oxidiert werden
  • Je weniger Chlor, desto weniger Desinfektions-Nebenprodukte (DNP's)

Ein natürlicher Biofilm entwickelt sich auf allen nassen Oberflächen, vor allem auf Sand. Bakterien docken sich auf einer Oberfläche an (Poolwände, Boden, Rohrsystemen und vor allem im Filtermedium) und scheiden einen "Schleim" aus um sich gegen Desinfektionsmittel zu schützen. Chlor mit 50 ppm kann den Biofilm nicht durchdringen, wenn dieser genügend stabil ist, um die Bakterien zu schützen.

Die Realität des Biofilms

Fakt ist, dass sich heterotrophe Bakterien alle 30 Minuten verdoppeln können. Aus einem Bakterium entstehen nach 48 Stunden 13 Milliarden Bakterien. Autotrophe Bakterien verdoppeln sich alle 10 - 12 Tage. Das Wachstum wird primär über die Verfügbarkeit der Nahrung reguliert.

Problem 1:
Verklumpungen und Kanalbildung bei Sand zerstören Performance in der Filterleistung

Es entstehen Verklumpungen und Kanalbildungen im Sand des Filterkessels. Dadurch ist die optimale Filterleistung des Schwimmbeckenwassers nicht mehr gegeben.

Problem 2:
Vermehrung von Pathogenen

Durch den idealen Keimboden können sich Pathogene wie Legionellen, Amöben und Pseudomonas ideal und schnell vermehren.

Legionellen

  • Legionella werden von Amöben aufgenommen. Die Amöben können Legionellen nicht verdauen. Legionellen vermehren sich in der Amöbe
  • Nach mehreren Vermehrungszyklen platzt die Amöbe und die Legionellen gelangen ins Wasser
  • Amöben können nur in einem Biofilm überleben
  • => Kein Biofilm = keine Amöben = keine Legionellen

Problem 3:
Volatile DNP's Stickstoffquelle, Bildung von Trichloramin

Die unschöne Wahrheit ist, dass jeder Badegast beim Schwimmen im Pool Flüssigkeiten wie Urin und Schweiß (Kinder sowie Erwachsene) bewusst und vor allem unbewusst ins Schwimmbecken Wasser abgibt. Diese bestehen aus Aminosäuren, Kreatin, Ammonium (10 %) und bis zu 80 % aus Harnstoff. Harnstoff und andere organische Stoffe ernähren Bakterien und reagieren mit den Enzymen der Bakterien zu Ammoniak. Ammoniak reagiert wiederum mit Chlor im sauren Biofilm zu Trichloramin. Das Trichloramingas entweicht in die Luft.

Bei der Entstehung von volatilem, giftigem Trichloramin hat der pH-Wert einen wesentlichen Einfluss. Die Bildung von Trichloramin erfolgt nämlich vorwiegend bei einem pH-Wert unter 5,5. Dieser Wert sollte im Schwimmbeckenwasser idealerweise zwischen 7,0 und 7,4 liegen. Das Primäre Umfeld in einem Schwimmbecken, wo wir saure Bedingungen haben, ist jedoch der Biofilm der Bakterien.

Chlor erzeugt schädliche volatile Desinfektions-Nebenprodukte (DNP's). Diese Nebenreaktionsprodukte sind volatil (gasförmig) und giftig. Die menschliche Lunge hat eine Oberfläche von 70 m2 um den Gasaustausch vorzunehmen. Auf diesem Weg werden auch Trichloramin und THM's aufgenommen. Deshalb sind volatile Stoffe viel gefährlicher als in Wasser gelöste Stoffe. Je volatiler das DNP, umso größer ist die potentielle Gefahr.

Einsatz von AFM (Aktivem Filtermaterial) statt Sand im Filter

Tests haben gezeigt, dass neuer Sand im Filter von Schwimmbecken schon nach kurzem Einsatz mit Bakterien belagert wird. AFM weist auch nach 5 Jahren Abwasseraufbereitung keinen Biofilm auf. Die Anzahl der Bakterien auf 5 Gramm Filtermaterial bei 37° Wassertemperatur liegt bei AFM bei 18 und bei Filtersand bei unglaublichen 3,6 Mio.

AFM ist also bioresistent dank freier Radikale. Ab 2 ppm Sauerstoff bilden sich katalytisch auf der Oberfläche von AFM freie Radikale. Diese verhindern Bio-fouling und schützen AFM vor der Kolonisierung durch Bakterien. AFM hat somit eine selbstdesinfizierende Eigenschaft. Freie Radikale oxidieren gelöste organische und anorganische Stoffe.

Wie funktioniert AFM?

Im Wasser gibt es Ionen mit einer positiven Ladung. Das Bildet die sogenannte "Slipzone". Die Bakterien gelangen nicht bis auf die Oberfläche des AFM Kornes und können deshalb keinen Biofilm bilden.

Filterspülung mit AFM

Die Kraft der Rückspülung ist größer als die Bildungskraft zwischen AFM und den zurück behaltenen Substanzen. Zum Rückspülen soll das Filterbett 15 % fluidisiert werden. Dazu braucht es eine ausreichende Rückspülgeschwindigkeit.

  • AFM ca. 45 m/h
  • Sand ca. 60 m/h

Bei Tests wurde das Wasser der Rückspülung eines Sand- mit einem AFM-Filters verglichen. Beim AFM-Filter wurden 30 % mehr Schmutz ausgespült. Für eine ordentliche Rückspülung ist eine Filterbettausdehnung von 15 % erforderlich. Die Fluidisierung kann man nur mit einem Schauglas kontrollieren.

AFM ist in verschiedenen Körnungsgrößen erhältlich. Der Hersteller empfiehlt folgende Schichtung im Filterkessel:

  • 70 % AFM 1 (0,4 - 1,0 mm)
  • 15 % AFM 2 (1,0 - 2,0 mm)
  • 15 % AFM 3 (2,0 - 4,0 mm) (nur bei Filtern > 1000 mm zur Deckung des Filtersternes)
Mit dem Tausch von Filtersand gegen aktives Filtermaterial wird der Chemieverbrauch deutlich reduziert.

Erfahrungen in Privatbädern AFM gegenüber Sand

  • Sichtbar klareres Wasser bereits nach 24 Stunden
  • Einsparungen bei Oxidationsmitteln bis zu 50 % – abhängig von der Menge an der Höhe des Filterbettes und der Filtrationsgeschwindigkeit
  • Chlorgeruch ist nicht oder kaum mehr vorhanden - mindestens 50 % weniger Trichloramin in der Luft
  • Der Wert des gesamten gebundenen Chlors bleibt gleich (anorganisch und organisch
  • AFM ist eine Voraussetzung für den Einsatz von chlorfreien Methoden
  • 500 Tonnen AFM pro Jahr werden in Privatbädern in der Schweiz eingesetzt (über 30.000 Schwimmbecken)
  • 200 Tonnen werden in öffentlichen Schwimmbädern eingesetzt (Stand 2016)

Zusammenfassung: Was ist AFM?

  • AFM steht für Aktives Filter Material, ein von Dryden Aqua entwickeltes revolutionäres Filtermedium aus grünem Glas
  • AFM übertrifft die Leistung von Quarz- und Glassand bei weitem und filtriert mindestens 30 % mehr organische Stoffe aus.
  • AFM ist bioreistent, das heisst, es bildet sich kein Biofilm im Filterbett. DIese Eigenschaft macht das System gesünder, ökologischer und wirtschaftlicher.
  • AFM wird weltweit erfolgreich in über 100.000 öffentlichen und privaten Schwimmbädern eingesetzt.
  • AFM wird unter ISO 9001-2008 hergestellt und besitzt die weltweit wichtigsten Zertifizierungen für Schwimmbad-und Trinkwasser NSF50 und NSF61.
  • AFM ist ein eingetragenes Warenzeichen und wird ausschließlich von Dryden Aqua hergestellt.

Die Vorteile von AFM zusammengefasst

  • Kristallklares Wasser
    Die permanente negative Oberflächenladung entfernt kleine Partikel, organische Bausteine und positive Ionen, wie z.B. Eisen und Mangan. AFM filtert 30 % feiner als Quarz. oder Glassand.
  • Weniger Chlorverbrauch
    In gechlorten Systemen ist der Gesamt-Chlorgehalt mit AFM niedriger und es wird zudem eine geringere Fällmittelmenge benötigt. Alles was ausgefiltert werden kann, muss nicht oxidiert werden. Je besser die Filtration, desto geringer ist der Chlorverbrauch.
  • Kein Trichloramin - kein Chlorgeruch
    AFM verhindert Biofilm und damit die Entstehung von schädlichem Trichloramin.
  • Kein Biofilm - keine Legionellen
    Im Biofilm lebt eine ganze Gemeinschaft von Krankheitserregern, insbesondere auch Legionellen.
  • Selbstreinigende Eigenschaft
    Die glatte Mikrooberfläche verfügt über permanent selbstreinigende katalytische und oxidierende Eigenschaften.
  • Weniger Verrunreinigungen & Verstopfungen
    AFM neigt weniger zu Verunreinigung, hervorgerufen durch Fette, Lipide und biologisches Wachstum. Das AFM-Filterbett neigt im Vergleich zum Sand deutlich weniger zu Verstopfung und Rinnenbildung.
  • Einfache Rückspülung
    Einfach zu spülen – bei Reinigung von AFM wird 50 % weniger Wasser verbraucht.
  • Sehr geringer Reibungsverschleiß durch hohe Materialbeständigkeit
    AFM enthält keine freie Kieselerde und ist daher sicherer als Sand.
  • AFM ist chemisch inert

Bildmaterial: Dryden Aqua, istockphoto

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