22.07.2014

Notfall Swimming Pool - So reagieren Sie richtig

Jedes Jahr passieren Unfälle am See, Teich, Swimmingpool oder Biotop. In Zusammenarbeit mit dem Roten Kreuz geben wir Tipps zur Vorbeugung aber auch Infos zu Erste Hilfe Maßnahmen, was im Notfall zu tun ist.

Fakten ertrinken bei Kindern

  • Ertrinken ist die häufigste Todesursache bei Kleinkindern
  • Und 4 x soviele Pflegefälle mit schwerer geistiger Behinderung
  • Ertrinken passiert schnell und lautlos, da gibt es kein schreien und strampeln
  • Kind geht wie ein Stein zu Boden
  • Eine Minute ohne Aufsicht kann tödlich sein – Schlagzeile: 30-jähriger Vater, der kurz eingenickt sein dürfte, fand Buben ...
  • Auch 10 cm reichen - Kopf kann nicht aus Wasser gehoben werden
  • Kenntnisse über Erste Hilfe retten im Ernstfall das Leben eines Kindes

Im Rahmen des Infos- und Sicherheitstages 2012 haben Dr. Florian Wimmer und Thomas Althuber vom Roten Kreuz eine Präsentation zusammen gestellt, die die wichtigesten Notfälle bei Pools und Gewässern umfasst. Diese Inhalte möchten wir Ihnen vorstellen.

Handtuch im Nebenraum holen - 20 Sekunden - Kind taucht unter Wasser

Telefonat beantwortet - 2 Minuten - Kind verliert das Bewusstsein

Paket an der Haustür annehmen - 4 Minuten - Sauerstoffmangel führt zu Gehirnschäden

Kaffee aufstellen/herunter lassen - 5 Minuten - Sauerstoffmangel führt zu Tod

Der Sprung ins Wasser

Bei einem Kopfsprung ins Wasser passieren häufig Verletzungen im Bereich der Arme, Kopf und Wirbelsäule. Ca. 10 Querschnittslähnungen pro Jahr sind die Folgeschäden.

Es gibt keine "sichere" Wassertiefe. In einer Sekunde ist die Tiefe von 1,8 m erreich. Diese Unfälle passieren häufig bei Männern zwischen 15 und 25 Jahren und in den meisten Fällen ist Alkohol mit im Spiel.

Was ist zu tun?

  • Ruhe bewahren
  • Gefahren erkennen, absichern
  • Schonende Bergung
  • Notruf
  • Basismaßnahmen

Chemie und Pool

Ca. 65 % der Vergiftungsfäle verlaufen ohne Symptome, 25 % haben leichte Symptome und 10 % schwere, diese sind: Bewußtlosigkeit, Verhaltensstörungen, erhöhte oder erniedrigte Herzfrequenz, schnelle und langsame Atmung, Erbrechen, Durchfall, speicheln, weite und enge Pupillen etc.

Anzeichen einer Vergiftung:

  • ungewöhnliches Verhalten bis zur Bewusstlosigkeit
  • Speichelfluss
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Atemstörungen
  • Schock
  • Herz-Kreislaufversagen

Was ist zu tun?

Vergiftungszentrale rufen +43 1 406 43 43

Beim Notruf von Chemieunfällen Alter, Gewicht und ungefähre Uhrzeit angeben. Bitte bringen Sie auch das Sicherheitsdatenblatt, eventuell fragl. Substanzen/Behälter mit. Geben die geschätze Maximalmenge und wie die Person damit in Kontakt gekommen ist an (verschluckt, eingeatmet, Hautkontakt).

Verschlucken

  • Substanzen, die sich in der Mundhöhle befinden ausspucken lassen
  • Mundhöhle mit Wasser ausspülen
  • Kein Erbrechen herbeiführen
  • Basismaßnahmen durchführen

Verätzung / Atemwege

  • Eigenschutz!
  • Frischluftzufuhr
  • Achtung bei "Mund-zu-Mund Beatmung"

Verätzung / Haut

  • Durchtränkte Kleidung vorsichtig entfernen
  • Wunde 10 - 15 min mit Wasser spülen

Verätzung / Augenkontakt

  • Nicht mit der Flasche in Berührung kommen
  • Verletzte beruhigen
  • Notruf durchführen
  • Verätztes Auge mit klarem Wasser spülen
  • Verband über beide Augen anlegen
  • Basismaßnahmen durchführen

Badeunfall von Kindern

Prävention ist das Um und Auf beim Aufenthalt von Kindern in Bereich von Gewässern. Die ersten Minuten entscheiden über Leben und Tod. Denn 10 - 12 Minuten braucht ein Rettungswagen in Österreich durchschnittlich zum Einsatzort. Kenntnisse über Erste Hilfe retten im Ernstfall das Leben eines Kindes.

Unterteilung:
Säugling bis zum vollendeten 1. Lebensjahr
Kind ab dem 1. Lebensjahr bis zur Beginn der Pubertät

Wenn ein Kind reglos auf dem Boden liegt ...

Erste Hilfe Maßnahmen

Lagerung bei Bewusstlosigkeit

  • Verletzte laut ansprechen und Notfallcheck durchführen
  • Bei normaler Atmung zur Seite drehen
  • Notruf durchführen
  • Basismaßnahmen durchführen

Wiederbelebung beim Säugling/Kind

  • 5 intiale Beatmungen
  • 30:2 Herzdruckmassage zu Beatmung
  • Frequenz 100/min
  • Drucktiefe - 1/3 des Brustkorbes

Notfallcheck Kind

Notfallcheck Säugling

Stabile Seitenlage (Kind) & Bauchseitenlage (Säugling)

Beatmung Säugling

Herzdruckmassage Säugling

Beatmung Kind

Herzdruckmassage Kind

Präsentation Info- und Sicherheitstag

Wir bedanken uns recht herzlich bei Dr. Florian Wimmer und Thomas Altenhuber für die Erstellung der Präsentation und die Unterstützung beim Info- und Sicherheitstag.

Dr. Florian Wimmer, MBA

  • Klinikum Wels-Grieskirchen
  • NEF Wels
  • Martin-Flugrettung

Thomas Althuber

  • Ehrenamtliche Tätigkeit beim Roten Kreuz
  • Rettungssanitäter
  • Einsatzlenker
  • Lehrbeauftragter für Erste Hilfe (Erwachsene)
  • Lehrbeauftragter für Säuglings- und Kindernotfälle
  • Lehrsanitäter
  • Lehrmittelbeauftragter Bezirk Linz Stadt
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